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Umgang mit Machtmissbrauch im Sportland OOe
28. März 2019 @ 12:30 - 13:30
Nach dem Outing einer ehemaligen Langläuferin, die angab in den 1990er-Jahren von ihrem oberösterreichischen Trainer missbraucht worden zu sein, machte eine weitere Betroffene sexueller Gewalt dieses Mannes ihre Erfahrungen öffentlich. Weitere Betroffene haben sich bei #WeTogether gemeldet. Beim Pressegespräch am 28. März im Presseclub in Linz geht es um den Umgang mit Machtmissbrauch im Sportland OOe.
„Keinerlei Toleranz“: Sportlandesrat schaltet Polizei und Bundesheer ein OÖN, 11. März 2019 – 14:45 Uhr
Hilfe für betroffene SkiathletInnen aus Oberösterreich #WeTogether, 11. März 2019
Auf Einladung von LAbg. Mag. Michael Lindner, Sportsprecher der SPÖ OÖ, stehe ich für Fragen von Pressevertreter*innen gerne zur Verfügung:
Donnerstag, 28.03.2019, 12:30 Uhr
OÖ. Presseclub, Gewölbesaal, 1. Stock
Linz, Landstraße 31
Ermittlungen eingeleitet
Die öffentlichen Äußerungen der beiden ehemaligen Langläuferinnen riefen auch die Polizei auf den Plan. „Wir haben die Ermittlungen aufgenommen“, sagt Landespolizeichef Andreas Pilsl gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten. Sport-Landesrat Markus Achleitner schrieb in einer Aussendung: „Es ist bereits eine Sachverhaltsdarstellung an die Polizeibehörden in Oberösterreich ergangen, damit diese Ermittlungen aufnehmen. Ebenso ergeht das Ersuchen an das Bundesheer diese Vorwürfe dienstrechtlich zu prüfen.“ Der beschuldigte Trainer ist im Heeresleistungssportzentrum Linz tätig, zur Zeit ist er an eine andere Stelle versetzt.
Anlaufstelle
Im Olympiazentrum Linz stehen mit Mag. Stefan Aigner – Sportpsychologe, klinischer und Gesundheits-Psychologe – sowie Mag. Valerie Teufl – Sportkoordinatorin, Verein Talentezentrum, österreichische Volleyball- und Beachvolleyballspielerin – ab sofort zwei fixe Ansprechpersonen für alle Sportlerinnen und Sportler sowie Trainerinnen und Trainer zur Verfügung.
Umgang mit Machtmissbrauch – Darüber müssen wir reden
Naturgemäß haben Betroffene Bedenken, sich an Ansprechpartner innerhalb von [Sport]-Organisationen zu wenden, für die Beschuldigte tätig sind/waren. Experten sind sich einig, dass vieles getan werden kann und muss. Es geht um Hilfe für Betroffene und um Prävention. Partei & sportpolitische Aspekte müssen dabei im Hintergrund bleiben.
Konkrete Ansätze
STUDIE(N)
Safe Sport Sporthochschule Köln
- Etwa ein Drittel der Befragten hat schon einmal eine Form von sexualisierter Gewalt im Sport erlebt.
- Eine/r von neun Befragten hat schwere und/oder länger andauernde sexualisierte Gewalt im Sport erfahren.
- Die Mehrheit der Betroffenen sind bei der ersten Gewalterfahrung jünger als 18 Jahre.
Ziel des Projekts Safe Sport ist die Schliessung von Forschungslücken und die Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport.
Status Quo Österreich
Eine umfassende Studie für Österreich ist seitens des Sportministeriums zugesagt, auch deren Finanzierung. Organisatorische und administrative Details werden in den nächsten Wochen geklärt. Darüber hinaus gibt es auch eine allgemeinere Studie europaweit, in die Österreich involviert sein wird. Der Arbeitskreis von 100% Sport ist sehr bemüht, zeitnahe & effektive Lösungen zu ermöglichen.
CLEARINGSTELLE
Eine übergeordnete Clearingstelle für Betroffene von Machtmissbrauch im Sport – sexuelle Übergriffe, psychische & physische Gewalt – hat oberste Priorität. Im Rahmen dieser Clearingstelle ist eine professionelle Betroffenen-Meldestelle ein Punkt, der von den Arbeitskreisen 100% Sport bereits konkret erarbeitet wurde. Die Umsetzung sollte sobald als möglich realisiert werden.
KOMMISSION
Eine unabhängige Expertenkommission zur expliziten Klärung der aktuellen Meldungen in Oberösterreich halten Experten für sinnvoll und wichtig. Um effektiv arbeiten zu können muss abgeklärt werden, welche Ziele durch die Untersuchungen erreicht werden sollen. Erste Anhaltspunkte für Expertenbesetzung, Umfang, Themen und Arbeitsweise können aus den Erfahrungen der Kommission des Landes Tirols gewonnen werden. 100% Sport ist auch hier ein sehr gut geeigneter Ansprech- & Kooperationspartner.
VOICES FOR TRUTH & DIGNITY
Bereits im Frühling 2018 wurde der erste Abschnitt des EU-Erasmus Projekt VOICE abgeschlossen, das von sexueller Gewalt betroffenen Athlet*innen eine Plattform gab, sich mit Experten und vor allem auch untereinander auszutauschen. Eine Haupt-Motivation der „Sister & Brother Survivors“ liegt in der Prävention. Jungen Athlet*innen soll Mut gemacht werden, über „Dinge“ zu reden, die ihnen Unbehagen bereiten, bevor es zu Übergriffen kommt.
Die EU-weite Vernetzung von kräftigen Stimmen, ist für mich im Rahmen meiner Tätigkeit für #WeTogether ein wichtiges Anliegen. Der Austausch von Betroffenen ein sehr wichtiger Aspekt.